Familien Gottsleben
in Hamburg und Altona
Hamburg
Großes Staatswappen
Hamburg
Die
Zeit von der französischen Revolution bis zur Reichsgründung führte
Hamburg erst langsam, dann immer schneller vom Mittelalter in Richtung
Moderne. Der ständisch geprägte, absolut souveräne und neutrale Stadtstaat
von 1800 machte bis 1871 einem boomenden Bundesstaat mit Gewaltenteilung,
Religionsfreiheit und neuer Verfassung Platz. Wie in keinem Jahrhundert
zuvor strömten Menschen vom Lande in die Stadt, um nach den napoleonischen
Kriegen am neu aufkeimenden Wohlstand durch die Industrialisierung und den
Wirtschaftsliberalismus teilzuhaben. Reich wurden jedoch nur wenige, die
meisten lebten unter elenden Bedingungen. Hamburg war schon 1806 mit
130.000 Einwohnern eine Großstadt, 1860 war die Bevölkerung jedoch
bereits auf 300.000 angewachsen. Die öffentliche Infrastruktur, die -
meist auf Privatinitiative - schon seit der französischen Revolution
entstanden war, wurde weiter ausgebaut.
Neue politische Strömungen wie die
Arbeiterbewegung entstanden auch in Hamburg und sowohl die
Demokratiebewegung als auch der Nationalismus erstarkten. In der boomenden
Stadt kam es auf den Straßen häufiger zu Streiks oder stundenweise auch zu
Aufruhr, während Rat und Bürgerschaft miteinander um die Modernisierung
des Staates rangen.
Hamburg wurde erst Verbündeter Preußens, dann Mitglied
im Deutschen Bund, Bundesstaat im Norddeutschen Bund und schließlich
Bundesstaat im Deutschen Reich. Auf dem Weg vom Mittelalter in die Moderne
war Hamburg »mitten in Deutschland« angekommen. Doch auch 1871 gab es noch
Aufgaben genug: weder waren die politischen Strömungen durch ein gleiches,
freies und geheimes Wahlrecht versöhnt, noch ließ sich ein Ende der
massiven Zuwanderung und der damit verbundenen sozialen Probleme absehen.
Den durch die massive Zuwanderung entstandenen Problemen wurde unter
anderem durch die Gründung des allgemeinen Krankenhauses St. Georg, der
Hamburger Sparkasse und des Rauhen Hauses begegnet. Außerdem wurde ein
öffentliches Nahverkehrssystem aufgebaut. Zunächst wurde eine
Droschkenlinie nach Altona angeboten, 1830 und 1840 folgten weitere
Linien. Ab 1842 war es auch möglich, mit der Eisenbahn nach Bergedorf zu
fahren. Bis 1871 kommen noch Linien nach Lübeck, Altona und Berlin dazu.
Der große Brand von 1842 vernichtete
mit rund 4.000 Wohnungen ein Viertel der Innenstadt und etwa zehn Prozent der Bevölkerung wurden obdachlos. Nach
der Katastrophe wurde mit dem Aufbau einer zentralen Wasserversorgung und
eines Sielsystems begonnen. 1846 wurde erstmals nachts eine Straße mit
Gaslaternen beleuchtet. Kurze Zeit nach der Verabschiedung der neuen
Verfassung wurde Gabriel Riesser erster deutscher Oberrichter jüdischen
Glaubens. Zum 1. Januar 1861 wurde die Torsperre aufgehoben, vier Jahre
später der Zunftzwang. Im Mai 1849 kam Karl Marx nach Hamburg und traf
Angehörige des Bundes der Kommunisten. Hamburg wurde in dieser Zeit ein
bedeutender Umstiegsplatz für Auswanderer, vor allem in die Vereinigten
Staaten. 1869 fand im Alten Elbpark die erste Internationale
Gartenbauausstellung statt.
Hamburg Panorama |
Hafengemälde |
Jungferstieg
um 1906 |
________________________________________
Hafen
Hamburg
um 1977 |
Hafengeburtstag |
Speicherstadt |
_____________________________________
Altona
Die
Auflösung des Heiligen Römischen Reiches durch die Napoleonischen Kriege
und die Mitgliedschaft im Deutschen Bund änderten für Altona - wie für das
Herzogtum Holstein insgesamt - politisch wenig: es wurde weiterhin durch
den dänischen König verwaltet, in die dänische Politik einbezogen und von
dieser gefördert. Wirtschaftlich allerdings endete Altonas »goldene Zeit« durch die Napoleonische
Kontinentalsperre abrupt: die totale Elbblockade brachte viele
Handelshäuser, Reedereien und exportorientierte Gewerbe an den Rand des
Ruins.
Altona war der erste Freihafen Nordeuropas; dadurch, aber auch
durch die vorausschauende Planung unter Bürgermeister Carl Heinrich Behn,
die eine erhebliche Norderweiterung vorsah, erlebte die Stadt eine
wirtschaftliche Blütezeit. Schleswig-Holsteins erste Kunststraße, die
Altona-Kieler Chaussee, verband ab 1833 Altona und Kiel. 1839 schlug die
regionale Geburtsstunde des Personennahverkehrs: die Basson’sche
Pferdeomnibuslinie nahm den Betrieb zwischen Altona und Hamburg auf und
trug dazu bei, den wachsenden Verkehr zwischen den Nachbarstädten zu
bewältigen.
Im Vormärz formierte sich auch in Altona, obwohl es seit 1640
immer von den dänischen Königen begünstigt worden war, Widerstand gegen
die wachsenden Danisierungsbestrebungen unter Christian VIII. und
Friedrich VII. Viele Altonaer bejubelten Weihnachten 1863 den Einmarsch
deutscher Bundestruppen in die Stadt. Nach Dänemarks Niederlage im
Deutsch-Dänischen Krieg wurden Schleswig und Holstein von Preußen und
Österreich zunächst gemeinsam als Kondominium verwaltet. Mit der Gasteiner
Konvention vom 14. August 1865 kam Holstein dann unter österreichische
Verwaltung. Nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg wurde
Schleswig-Holstein als Ganzes 1867 zur preußischen Provinz
Schleswig-Holstein und als solche 1871 Teil des Deutschen Reiches.
Zu den dominierenden
industriellen Branchen zählten Glashütten und
Tabakverarbeitung, ab 1865 Eisen- und Metallindustrie, Nahrungs- und Genussmittelproduktion,
Brauereien und vor allem fischverarbeitende Betriebe. 1913 ist Altona
Deutschlands größter Anlandeplatz und Industriestandort für Fisch.
Im Jahr
1889 wurden Ottensen mit Neumühlen, 1890 Bahrenfeld, Othmarschen und
Övelgönne eingemeindet. Dadurch und durch die Zuwanderung infolge der
Industrialisierung wuchs Altonas Bevölkerung rapide: von 40.626 im Jahr 1855 auf 143.249 Einwohner
im Jahr 1890.
Durch das Groß-Hamburg-Gesetz wurde Altona 1937 zunächst Teil des Landes
Hamburg und verlor seinen Status als selbständige Gemeinde durch
Eingemeindung am 1. April 1938. Im Oktober desselben Jahres wurden in
Hamburg die Stadtteilgrenzen neu gezogen, Altona verlor dadurch einen Teil seines
historischen Gebietes.
Wappen
von Altona |
Altona
um 1850 |
Bahnhof Altona
um 1855 |
____________________________________________
Altona
Nobistor
um 1890
|
Altona
Schlachterbudentor
um 1890
|
Rathaus Altona
|
Gottsleben in Hamburg und Altona
Der
um 1790 in Winsen an der Luhe geborene und 1876 in Hamburg verstorbene
Schlachter
Georg Heinrich
Gottsleben
ist der erste Gottsleben, den wir in Hamburg gefunden haben. Seine Eltern,
der Schlachter
Johann Heinrich Gottsleben
und Anna Dorothea
Schwemmern,
blieben in Winsen und sind dort verstorben.
Georg Heinrich
heiratete in Hamburg die hier geborene Anna Meyer und hatte eine Tochter.
In Altona, das bis 1864
unter Dänischer Verwaltung stand, lebten seit 1818 mehrere Schlachter
namens Gottsleben. Wir finden z.B. im »Altonaischen Adressbuch für das Jahr 1833« den Schlachteramtsmeister
Friedrich Wilhelm Gottsleben sowie die
Kopfschlachter
Johann Friedrich Gottsleben und
Christoph Philipp Gottsleben.
Der Altonaer Schlachteramtsmeister
Friedrich Wilhelm
Gottsleben
war mit Maria Elisabeth Meyer verheiratet
und hatte eine Tochter und einen Sohn. Sein Sohn
Friedrich Wilhelm
war Kaufmann und Sektions-Leutnant im 10.
Infanterie-Bataillon der Schleswig-Holsteinischen Armee. Er
ließ sich 1851 in Bahia, Brasilien, nieder und kehrte später nach
Deutschland zurück, wo er in
Kiel/Hamburg/Glückstadt die Exportabteilung der von Theodor Wille 1844
gegründeten Kaffe-Export-Firma leitete. Mit
Leopold Diederichsen wurde er Prokurist
und später Teilhaber der Firma Theodor Wille & Co.
Friedrich Wilhelm
Gottsleben war unverheiratet und starb am 17. Juni
1899 in Hamburg.
Auch
die beiden anderen Kopfschlachter aus Altona,
Christoph Philipp Gottsleben und
Johann Friedrich Gottsleben, waren verheiratet. Christoph Philipp
hatte eine Tochter und
Johann Friedrichs Familie ist über zwei Generationen in Altona und
Hamburg nachgewiesen.
Mit dem 1844 in
Merkendorf/Holstein geborenen Carl Emil Gottsleben, der sich um
1870 in Hamburg nieder gelassen hatte, finden wir eine weitere Familie Gottsleben in Hamburg. Carl Emils Vater war Schullehrer in Merkendorf und
ist dort mit seiner Frau verstorben. Carl Emil Gottsleben heiratete
die 1847 in Ahrensbök geborene
Juliane Ernestine
Bendt. Seine Familie konnte über zwei Generationen
bis 1971 in Hamburg nachgewiesen werden.
Am
17. April 1893 nahm ein Carl Franz Gottsleben
aus Hessen seine Lehrertätigkeit in Hamburg auf. Am 1. April 1898 wurde er in
den hamburgischen Volksschuldienst übernommen und ein Jahr später fest
angestellt. Carl Franz
engagierte sich stark für die Aufnahme der
Rhythmischen Erziehung in den Hamburger Lehrplan und warb erfolgreich
für die Gründung einer öffentlichen Musikalien-Ausleihe in Hamburg.
Die Musikbibliothek wurde dann 1915 als
musikalische Volksbibliothek und eigenständige Einrichtung unter dem Namen
Öffentliche Musikalien-Ausleihe gegründet und 1940 unter dem Namen
Musikbücherei, später
Musikbibliothek, in das
System der Bücherhallen Hamburg
integriert. Sein Sohn Erwin Gottsleben, der schon sehr früh im
Nationalsozialistischen Lehrerbund aktiv war, wurde ebenfalls Lehrer und
unterrichtete bis zu seiner Pensionierung an verschiedenen Hamburger
Gymnasien.
Im
»Telefonbuch Deutschland« der Jahre 1997, 1998 und 2004 fanden wir in
Hamburg noch Axel Gottsleben,
Eberhard Gottsleben, Günther Gottsleben, Ilse Gottsleben, Jens Gottsleben,
Joern Gottsleben, Klaus Gottsleben, Michèle Gottsleben, Philippe Gottsleben und
Volker Gottsleben.
Altonaisches Adressbuch
für das Jahr 1833
Friedrich Wilhelm Gottsleben
Johann Friedrich Gottsleben
Christoph Philipp Gottsleben
|
Familie
Johann Heinrich
GOTTSLEBEN
(um 1760-1913)
GOTTSLEBEN Johann Heinrich
Schlachter
Lebensort: Winsen/Luhe
Quelle:
Ancestry (März 2021; hier: Hamburg,
Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <verstorbene Eheleute Schlachter
Johann Heinrich Gottsleben und Anna Dorothea
Schwemmern beim Tod des Sohnes Georg
Heinrich Gottsleben>).
oo
SCHWEMMERN
Anna Dorothea
Lebensort: Winsen/Luhe
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <verstorbene Eheleute
Anna Dorothea Schwemmern und Schlachter
Johann Heinrich Gottsleben
beim Tod des Sohnes Georg Heinrich
Gottsleben>).
1.
Gottsleben Georg Heinrich 86Jhr * .um.1790
Winsen/Luhe Qu:
Hamburg Standesamt 03 † 01.08.1876 Hamburg Qu:
Hamburg
03
Standesamt
_______________________________________________________
Generation 1
GOTTSLEBEN Georg
Heinrich 86Jhr
ev Schlachter
* um.1790 Winsen/Luhe
Qu: Hamburg
03 Standesamt † 01.08.1876 Hamburg
Qu: Hamburg
03 Standesamt Lebensorte:
Winsen/Luhe Hamburg
Eltern: Gottsleben Johann Heinrich ,
Schwemmern Anna Dorothea
Quelle:
Ancestry (März 2021; hier: Hamburg,
Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Der frühere Schlachter Georg Heinrich
Gottsleben; geb. um 1790 in
Winsen an der Luhe;
gest. 1. August 1876 in Hamburg, 86 Jahre alt; Eltern: verstorbene
Eheleute Schlachter Johann Heinrich Gottsleben
und Anna Dorothea Schwemmern; Ehefrau: Anna
Meyer; Tod angezeigt vom Schwiegersohn Johann Heinrich Matz>,
<verstorbener Schlachter Georg Heinrich Gottsleben
beim Tod der Ehefrau Anna Meyer>, <verstorbene Eheleute Georg Heinrich
Gottsleben und Anna Meyer beim Tod der
Tochter Maria Mathilde Gottsleben>).
oo
MEYER Anna
83Jhr 6Mo
ev
* 05.1793 Qu: Hamburg
03 Standesamt
† 09.11.1876 Hamburg Qu: Hamburg
03 Standesamt
Lebensort: Hamburg
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Anna Meyer; geb.
um 1793, gest. 9. November 1876 in Hamburg, 83 Jahre 6 Monate alt;
Eltern: Loothar Carsten Meyer und Anna
Isalbe Sievers;
Ehemann: verstorbener Schlachter Georg Heinrich
Gottsleben; Tod angezeigt vom Schwiegersohn Rentier Johann
Heinrich Matz>, <verstorbene Eheleute Anna Meyer und Georg Heinrich
Gottsleben beim Tod der Tochter Maria
Mathilde Gottsleben>).
1.
Gottsleben Maria Mathilde 89Jhr 1Wo * 20.09.1824
Hamburg Qu: Hamburg
03
Standesamt †
27.09.1913 Hamburg Qu: Hamburg
03
Standesamt
Hamburg
03 Standesamt
Georg
Heinrich
Gottsleben
Todesurkunde 1886 |
Anna
Gottsleben,
geb.
Meyer
Todesurkunde 1886 |
_______________________________________
Generation 2
GOTTSLEBEN Maria
Mathilde 89Jhr
1Wo ev
* 20.09.1824 Hamburg Qu: Hamburg
03 Standesamt
† 27.09.1913 Hamburg Qu: Hamburg
03 Standesamt
Lebensort: Hamburg
Eltern: Gottsleben Georg Heinrich , Meyer Anna
Quelle:
Ancestry (März 2021; hier: Hamburg,
Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Maria Mathilde
Gottsleben; geb. 20. September 1824 in Hamburg,
gest. 27. September 1913 in Hamburg; Eltern: verstorbene Eheleute Georg
Heinrich Gottsleben und Anna Meyer; Ehemann:
in Hamburg verstorbener Fabrikant Johann Heinrich Matz>).
oo
MATZ Johann
Heinrich
78Jhr 4Mo ev Fabrikant
* 10.1810 Hamburg Qu: Hamburg 20 Standesamt
† 04.02.1889 Hamburg Qu: Hamburg 20 Standesamt
Lebensort: Hamburg
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Rentner Johann
Heinrich Matz; geb. um 1811 in Hamburg, gest. 4. Februar 1889 in
Hamburg, 78 Jahre 4 Monate; Eltern: zu Hamburg verstorbene Eheleute,
Zimmermann Johann Hinrich Matz und Maria Elisabeth
Novoken; Ehefrau: Maria Mathilde
Gottsleben>, <in Hamburg verstorbener
Fabrikant Johann Heinrich Matz beim Tod der Ehefrau Maria Mathilde
Gottsleben>).
Hamburg
20 /
Hamburg
03
Standesamt
Johann Heinrich Matz
Todesurkunde 1889
|
Maria
Mathilde
Matz,
geb. Gottsleben
Todesurkunde 1913
|
Familie
Friedrich Wilhelm
GOTTSLEBEN
(um 1790-1899)
GOTTSLEBEN Friedrich Wilhelm
Schlachteramtsmeister
* um.1790 Lebensort: Altona
Quellen: "Altonaisches Adressbuch für das
Jahr 1820, 1821, 1822, 1823, 1824, 1825, 1826, 1827, 1829, 1832, 1833,
1837 <Friedr. Wilh.
Gottsleben,
Schlachteramtsmstr., Gr. Fischerstr. no 225>, 1847 <Friedr.
Wilh. Gottsleben,
Schlachteramtsmstr., Gr. Fischerstr. no 2>,
1852 <Friedr. Wilh.
Gottsleben, Schlachtermeister, Gr.
Fischerstr. 2>" und "Ancestry (März 2021;
hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Schlachtermeister
Friedrich Wilhelm Gottsleben und Maria
Elisabeth Meyer beim Tod der Kinder>)".
oo
MEYER Maria
Elisabeth
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Maria Elisabeth Meyer
und Fleischermeister Friedrich Wilhelm Gottsleben
beim Tod der Kinder>).
1.
Gottsleben Wilhelmine Henriette 75Jhr 8Mo * 20.07.1819
Altona Qu: Altona Standesamt † 20.03.1895
Altona Qu: Altona Standesamt
2. Gottsleben Friedrich Wilhelm
75Jhr 1Mo * .05.1824 Altona Qu: Hamburg
21
Standesamt † 17.06.1899 Hamburg Qu:
Hamburg 21
Standesamt
Kaufmann, Sektions-Leutnant im 10. Infanterie-Bataillon der
Schleswig-Holsteinischen Armee. Fr. W. Gottsleben
ließ sich 1851 in Bahia (Brasilien) nieder und kehrte später nach
Deutschland zurück. Gottsleben leitete in
Kiel/Hamburg/Glückstadt die Exportabteilung der von Theodor Wille 1844
gegründeten Kaffe-Export-Firma. Mit
Leopold Diederichsen wurde er Prokurist
und später Teilhaber der Firma Theodor Wille & Co. - Quellen:
"Auswanderungsliste (Internet <Gottsleben,
Friedrich Wilhelm, Seconde-lieutenant in
the not so
glorious SH-army
1848. Merchant in Bahia since 1851.
Returned to Germany>)", "Siegfried
Zimmermann: Theodor Wille, 1844-1969. Hamburg: Verl. Hanseatischer
Merkur, 1969. (= Veröffentlichungen der Wirtschaftsgeschichtlichen
Forschungsstelle e.V. Hamburg; 32). Hier über
Gottsleben S. 53, 65 und 82", "Zeitschrift der Gesellschaft für
Schleswig-Holstein-Lauenburgische
Geschichte. Kiel [u.a.]:
Univ.-Buchhandlung. Jg. 15 (1885), S. 144", "Biographische Notizen
über die Offiziere, Militair-Aerzte und
Beamten der ehemaligen Schleswig-Holsteinischen Armee und Marine,
hrsg. von F. Möller. Kiel: Universitäts-Buchh.
[in Komm.], 1885, S. 110", "Das Offizier-Corps der
Schleswig-Holsteinischen Armee in den Jahren 1850 und 1851. Lübeck:
von Rohden, 1865, Buch 2, S. 26", "Maritime
aspects of migration. Ed.
by Klaus Friedland. Köln [u.a.]:
Böhlau, 1989, S. 237. (= Quellen und
Darstellungen zur hansischen Geschichte/Verein für Hansische
Geschichte; N.F., 34)" und "Ancestry
(März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950
<Privatmann Friedrich Wilhelm Gottsleben;
geb. um 1824 in Altona, gest. 17. Juni 1899 in Hamburg, 75 Jahre, 1
Monat alt, ledigen Standes; Eltern: Schlachtermeister Friedrich Wilhelm
Gottsleben und Maria Elisabeth Meyer>)".
Altonaisches Adressbuch
für das Jahr 1820
Friedrich Wilhelm
Gottsleben
Schlachteramtsmeister |
Hamburg 21
Standesamt
Friedrich Wilhelm Gottsleben
Kaufmann
Todesurkunde 1899 |
________________________________________________________
Generation 1
GOTTSLEBEN
Wilhelmine Henriette
75Jhr 8Mo
ev
* 20.07.1819 Altona Qu: Altona I Standesamt
† 20.03.1895 Altona Qu: Altona I Standesamt
Lebensort: Altona
Eltern: Gottsleben Friedrich Wilhelm , Meyer
Maria Elisabeth
Quelle: Hamburg,
Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Wilhelmine Henriette
Gottsleben; geb. 20. Juli 1819 in Altona,
gest. 20. März
1895 in Altona, 75 Jahre alt; Eltern: zu Altona verstorbene Eheleute
Schlachtermeister Friedrich Wilhelm Gottsleben
und Maria Elisabeth Meyer; Ehemann: verstorbener Glasermeister Christian
Friedrich Grünberg; Tod gemeldet vom Privatier Wilhelm
Gottsleben>).
oo
GRÜNBERG
Christian Friedrich
77Jhr 5Mo 2Wo ev
Glasermeister
* 04.12.1815 Altona Qu: Altona
I Standesamt
† 24.05.1893 Altona Qu: Altona I
Standesamt Lebensort: Altona
Quelle: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Glasermeister
Christian Friedrich Grünberg; geb. 4. Dezember 1815 in Altona, gest.
24. Mai 1893 in Altona, 77 Jahre alt; Eltern: verstorbene Eheleute,
Glasermeister Peter Carl Friedrich Grünberg und Margaretha Frühling;
Ehefrau: Wilhelmine Henriette Gottsleben; Tod gemeldet vom Privatier
Wilhelm Gottsleben>, <verstorbener Glasermeister Christian Friedrich
Grünberg beim Tod der Ehefrau Wilhelmine Henriette Gottsleben>).
Altona I
Standesamt
Christian Friedrich Grünberg
Todesurkunde 1893
|
Wilhelmine Henriette Grünberg,
geb.
Gottsleben
Todesurkunde 1895
|
Familie
Christoph Philipp
GOTTSLEBEN
(um 1795-1882)
GOTTSLEBEN
Christoph Philipp
Kopfschlachter
* um.1795 Lebensort: Altona
Quellen: "Altonaisches Adressbuch für das
Jahr 1818 <Christ. Philip Gottslebe,
Kopfschlachter, Grünestr. no 183>, 1819
<Christ. Philip Gottslebe, Kopfschlachter,
kl. Schmiedestr. no 146>, 1820, 1821, 1822 <Christph.
Philip Gottslebe, Kopfschlachter, kl.
Schmiedestr. no 146>, 1823, 1824, 1825,
1826, 1829, 1831, 1832, 1833, 1837 <Christp.
Phil. Gottsleben, Kopfschlachter, Kl.
Schmiedestr. no 146>, 1847 <Carl
Christp. Phil.
Gottsleben, Kopfschlachter, Kl. Schmiedestr.
no 15>, 1852 <Christoph Philipp Gottslebe,
Kopfschlachter, Kl. Schmiedestr. 15>" und "Ancestry
(März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950
<zuletzt in Altona wohnhafte und verstorbene Eheleute, Schlachter
Christoph Philipp Gottsleben und Sophie
Elisabeth Harbeck beim Tod der Tochter Marie
Magdalena Elisabeth Gottsleben>)".
oo
HARBECK Sophie
Elisabeth
ev
Lebensort: Altona
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <zuletzt in Altona
wohnhafte und verstorbene Eheleute, Sophie Elisabeth
Harbeck und Schlachter Christoph Philipp
Gottsleben beim Tod der Tochter Marie
Magdalena Elisabeth Gottsleben>).
1.
Gottsleben Marie Magdalena Elisabeth 64Jhr 3Mo 3Wo *
.10.1817 Altona Qu: Altona Standesamt †
27.02.1882 Altona Qu: Altona
Standesamt
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Marie Magdalena
Elisabeth Gottsleben; geb. 1818, gest. 27.
Februar 1882 in Altona, 64 Jahre 117 Tage alt, ledigen Standes; Eltern: zuletzt in
Altona wohnhafte und verstorbene Eheleute, Schlachter Christoph
Philipp Gottsleben und Sophie Elisabeth
Harbeck>).
Altonaisches Adressbuch
für das Jahr 1818
Christoph Philipp
Gottsleben |
Altona
Standesamt
Marie Magdalena
Elisabeth Gottsleben
Todesurkunde 1882
|
Familie
Johann Friedrich
GOTTSLEBEN
(um 1805-1952)
GOTTSLEBEN
Johann Friedrich
Kopfschlachter, Arbeitsmeister
* um.1805 † <.1881 Altona Lebensort: Altona
Quellen: "Altonaisches Adressbuch für das
Jahr 1829, 1831, 1832, 1833, 1837 <Joh.
Friedr. Gottsleben,
Kopfschlachter, Rosengang no 252>, 1847 <Joh.
Friedr. Gottsleben,
Kopfschlachter, Rosengang no 5>, 1852 <Joh.
Friedr. Gottsleben,
Arbeitsmeister, Rosengang no 5>" und "Ancestry
(März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950
<zuletzt in Altona wohnhafte und
verstorbene Kopfschlachter Johann Friedrich
Gottsleben und Anna Christina Henrietta Klingbeil beim Tod der
Kinder>)".
oo
KLINGBEIL Anna
Christina Henrietta
† <.1881 Altona Lebensort: Altona
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <zuletzt in Altona
wohnhafte und verstorbene Anna
Christina Henrietta Klingbeil und Kopfschlachter Johann Friedrich
Gottsleben beim Tod der Kinder>).
1.
Gottsleben Johann Heinrich August 69Jhr 5Mo *
19.09.1828 Altona Qu: Altona I Standesamt †
22.02.1898 Altona Qu: Altona I Standesamt
2. Gottsleben Marie Antoinette
51Jhr 36Ta * .11.1830 Altona Qu: Altona
Standesamt † 08.12.1881 Altona Qu: Altona
Standesamt
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Marie Antoinette
Gottsleben; geb. um November 1830 in
Altona, gest. 8. Dezember 1881 in Altona, 51 Jahre 36 Tage, ledigen
Standes; Eltern:
zuletzt in Altona wohnhafte und
verstorbene Kopfschlachter Johann Friedrich
Gottsleben und Anna Christina Henrietta Klingbeil; Tod gemeldet
vom Drechsler Johann Heinrich August Gottsleben,
wohnhaft zu Altona, Große Elbstraße 136>).
Altonaisches Adressbuch
für das Jahr 1829
Johann Friedrich
Gottsleben |
Altona
Standesamt
Marie Antoinette
Gottsleben
Todesurkunde 1881 |
_____________________________________________________
Generation 1
GOTTSLEBEN
Johann Heinrich August
69Jhr 5Mo
ev Drechsler
* 19.09.1828 Altona Qu: Altona I Standesamt
† 22.02.1898 Altona Qu: Altona I Standesamt
Lebensort: Altona
Eltern: Gottsleben Johann Friedrich ,
Klingbeil Anna Christina Henrietta
Quellen: "Altonaisches Adressbuch für das Jahr 1852 <Joh. Aug.
Gottsleben, Drechslerges., Roseng. 5>" und "Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Johann
Heinrich August Gottsleben; geb. 19. September 1828 in Altona, gest. 22.
Februar 1898 in Altona; Eltern: die zu Altona verstorbenen Eheleute,
Kopfschlachter Johann Friedrich Gottsleben und Anna Christina Henriette
Klingbeil; Ehefrau: in Altona verstorbene Margarethe Henriette Johanna
Plöger; Tod gemeldet vom Arbeiter August Gottsleben>)".
oo
PLÖGER
Margarethe Henriette Johanna
† <.1898 Altona Qu: Altona I Standesamt
Lebensort: Altona
Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland,
Sterberegister, 1874-1950 <in Altona verstorbene Margarethe Henriette
Johanna Plöger beim Tod des Ehemannes Johann Heinrich August
Gottsleben>).
1.
Gottsleben Agathe Friederike Henriette 77Jhr 11Mo 2Wo
* 23.01.1863 Altona Qu: Hamburg 07
Standesamt † 08.01.1941 Hamburg Qu: Hamburg
07 Standesamt †Urs: Altersschwäche
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Rentnerin Agathe
Friederike Henriette Gottsleben; geb. 23.
Januar 1863 in Altona, gest. 8. Januar 1941 in Hamburg-Altona, nicht
verheiratet; Todesursache: Altersschwäche; Eltern: Johann Heinrich
August Gottsleben und Johanna Henriette
Plöger, beide zuletzt wohnhaft in Altona;
Tod wurde gemeldet von Else Karsten, geb.
Gottsleben>).
2.
Gottsleben Ernst Heinrich August 66Jhr 5Mo 2Wo *
01.10.1868 Altona Qu: Hamburg 20 Standesamt
† 16.03.1935 Hamburg Qu: Hamburg 20a
Standesamt
Altonaisches Adressbuch
für das Jahr 1852
Johann August
Gottsleben
Drechslergeselle
|
Altona I
Standesamt
Johann Heinrich
August
Gottsleben
Todesurkunde 1898 |
Hamburg 07
Standesamt
Agathe Friederike
Henriette Gottsleben
Todesurkunde 1941 |
______________________________________________
Generation 2
GOTTSLEBEN Ernst
Heinrich August
66Jhr 5Mo 2Wo
lu Arbeiter
* 01.10.1868 Altona Qu: Hamburg 20 Standesamt
† 16.03.1935 Hamburg Qu:
Hamburg 20a
Standesamt Lebensorte: Altona Hamburg
Eltern: Gottsleben Johann Heinrich August ,
Plöger Johanna Henriette
Quelle:
Ancestry (März 2021; hier: Hamburg,
Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Ernst Heinrich August
Gottsleben; geb. 1. Oktober 1868 in Altona,
31 Jahre alt; Eltern: verstorbene Eheleute Johann Heinrich August
Gottsleben und Johanna Henriette
Plöger, zuletzt wohnhaft zu Altona; Heirat
am 7. Oktober 1899 in Hamburg mit Wilhelmine Caroline Koch>; Hamburg,
Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Ruheständler Ernst Heinrich
August Gottsleben; geb. 1. Oktober 1868 in
Altona, gest. 16. März 1935 in Hamburg>).
oo
07.10.1899 Hamburg
Qu: Hamburg 20 Standesamt
KOCH
Wilhelmine Caroline
73Jhr 2Mo
lu
* 06.01.1879 Hamburg Qu: Hamburg 20
Standesamt † 07.03.1952 Hamburg Qu: Hamburg
20 Standesamt Lebensort: Hamburg
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Wilhelmine Caroline
Koch; geb. 6. Januar 1879 in Hamburg, gest. 7. März 1952 in Hamburg;
Mutter: Anna Catharina Koch, jetzt Vogelmann; Heirat am 7. Oktober
1899 in Hamburg mit Ernst Heinrich August
Gottsleben>).
1.
Gottsleben August Wilhelm Siegfried Eduard *
09.03.1900 Hamburg Qu: Hamburg 20
Standesamt
Quelle: Ancestry (März 2021: hier:
Hamburg, Deutschland, Geburtsregister, 1874-1901 <August Wilhelm
Siegfried Eduard Gottsleben; geb. 9. März
1900 in Hamburg; Eltern: Arbeiter Ernst Heinrich August
Gottsleben und Wilhelmine Caroline Koch;
Geburt wurde gemeldet von der Witwe Anna Catharina Vogelmann, geb.
Koch>).
2.
Gottsleben Ernst Carl Johannes Friedrich 2Wo 2Ta *
28.07.1901 Hamburg Qu: Hamburg 20
Standesamt † 13.08.1901 Hamburg Qu: Hamburg
20 Standesamt
Quelle: Ancestry (März 2021: hier:
Hamburg, Deutschland, Geburtsregister, 1874-1901 <Ernst Carl Johannes
Friedrich Gottsleben; geb. 28. Juli 1901
in Hamburg, gest. 13. August 1901 in Hamburg; Eltern: Arbeiter Ernst
Heinrich August Gottsleben und Wilhelmine
Caroline Koch>; Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Ernst
Carl Johannes Friedrich Gottsleben; gest.
13. August 1901 in Hamburg; Eltern: Arbeiter Ernst Heinrich August
Gottsleben und Wilhelmine Caroline Koch>).
Hamburg
20 Standesamt
Ernst Heinrich August
Gottsleben
Wilhelmine Caroline Koch
Heiratsurkunde 1899
|
Hamburg 20
Standesamt
August Wilhelm Siegfried
Eduard Gottsleben
Geburtsurkunde 1900
|
Hamburg
20a Standesamt
Ernst Heinrich August
Gottsleben
Todesurkunde 1935
|
Familie
Johann Joachim Marcus
Adolph Jacob GOTTSLEBEN
(um 1820-1971)
GOTTSLEBEN
Johann Joachim Marcus Adolph Jacob
lu Schullehrer
† Merkendorf Qu:
Hamburg 23 Hamburg Lebensort: Merkendorf
Quelle:
Ancestry (März 2021; hier: Hamburg,
Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <zu
Merkendorf verstorbene Eheleute, Schullehrer Johann Joachim
Marcus Adolph Jacob Gottsleben und
Abelona Fischer beim Tod des Sohnes Carl Emil
Gottsleben>).
oo
FISCHER
Abelona
lu
† Merkendorf Qu:
Hamburg 23 Standesamt Lebensort: Merkendorf
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <zu
Merkendorf verstorbene Eheleute,
Abelona Fischer und Schullehrer Johann
Joachim Marcus Adolph Jacob Gottsleben beim
Tod des Sohnes Carl Emil Gottsleben>).
1.
Gottsleben Carl Emil 46Jhr 7Mo * .04.1844
Merkendorf Qu:
Hamburg 23 Standesamt † 15.11.1890 Hamburg Qu:
Hamburg 23 Standesamt
______________________________________________________________
Generation 1
GOTTSLEBEN Carl
Emil 46Jhr 7Mo
lu Gerichtscontrolleur
* 04.1844 Merkendorf Qu:
Hamburg 23 Standesamt † 15.11.1890 Hamburg Qu:
Hamburg 23 Standesamt Lebensorte: Merkendorf Hamburg
Eltern: Gottsleben Johann Joachim Marcus
Adolph Jacob , Fischer Abelona
Quelle:
Ancestry (März 2021; hier: Hamburg,
Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Gerichtscontrolleur
Carl Emil Gottsleben; geb. 1844 in
Merkendorf, Holstein, gest. 15. November
1890 in Hamburg, 46 Jahre 7 Monate alt; Eltern: zu
Merkendorf verstorbene Eheleute, Schullehrer Johann Joachim
Marcus Adolph Jacob Gottsleben und
Abelona Fischer; Tod
angezeigt von Schreiber Ferdinand Theodor Hugo
Gottsleben>; Hamburg, Deutschland,
Heiratsregister, 1874-1920 <zu Hamburg verstorbener Carl Emil
Gottsleben und Juliane Ernestine
Bendt bei Hochzeit der Kinder>).
oo
BENDT Juliane
Ernestine
75Jhr 8Mo lu
* 10.05.1847 Ahrensbök Qu: Hamburg 04
Standesamt † 12.01.1923 Groß Hansdorf Qu:
Hamburg 04 Standesamt Lebensorte: Ahrensbök Hamburg
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Juliane Ernestine
Bendt und zu Hamburg verstorbener Carl
Emil Gottsleben bei Hochzeit der
Kinder>;
Hamburg, Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Juliane Ernestine
Bendt; geb. 10. Mai 1847 in
Ahrensböck, Fürstentum Lübeck, gest. 12.
Januar 1923 in Groß Hansdorf, 75 Jahre 8 Monate alt; Ehemann:
verstorbene Kaufmann Gottsleben; Tod
gemeldet von Anne Marie Gottsleben, geb.
Griem>).
1.
Gottsleben Ferdinand Theodor Hugo * 01.11.1869
Ahrensbök Qu: Hamburg 23 Standesamt
2. Gottsleben Louise Helene Amalie
Dorothea * 01.07.1877 Hamburg Qu:
Hamburg 01 Standesamt
Hamburg
23 Standesamt
Carl Emil Gottsleben
Todesurkunde 1890 |
Hamburg 04 Standesamt
Juliane Ernestine
Gottsleben,
geb.
Bendt
Todesurkunde 1923 |
__________________________________________________________
Generation 2
GOTTSLEBEN
Ferdinand Theodor Hugo
lu Verwaltungsobersekretär
* 01.11.1869 Ahrensbök Qu: Hamburg 23
Standesamt Lebensorte: Hamburg Reinbek
Eltern: Gottsleben Carl Emil ,
Bendt Juliane Ernestine
Quelle:
Ancestry (März 2021; hier: Hamburg,
Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Ferdinand Theodor Hugo
Gottsleben; geb. 1. November 1869 in
Ahrensböck, Fürstenthum
Lübeck; Eltern: zu Hamburg verstorbene Carl Emil
Gottsleben und Juliane Ernestine Bendt;
Heirat am 27. März 1898 in Hamburg mit Anne Marie Henriette
Griem>; Hamburg, Deutschland,
Sterberegister, 1874-1950 <Verwaltungsobersekretär außer Dienst
Ferdinand Theodor Hugo Gottsleben beim Tod
seiner Ehefrau Anne Marie Henriette Griem>).
oo
27.03.1898 Hamburg
Qu: Hamburg 23 Standesamt
GRIEM Anne
Marie Henriette
55Jhr 2Mo 2Wo
lu
* 18.05.1876 Hamburg Qu: Hamburg 21
Standesamt † 07.08.1931 Hamburg Qu: Hamburg
21 Standesamt Lebensorte: Hamburg Reinbek
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Anne Marie Henriette
Griem; geb. 18. Mai 1876 in Hamburg;
Eltern: Wirth Hinrich August Theodor Griem
und Christiane Dorothee Elisabeth Pevestorf;
Heirat am 27. März 1898 in Hamburg mit Ferdinand Theodor Hugo
Gottsleben>; Hamburg, Deutschland,
Sterberegister, 1874-1950 <Anne Marie Henriette
Griem; geb. 18. Mai 1876 in Hamburg, gest. 7. August 1931 im
Marienkrankenhaus Hamburg; wohnhaft in Reinbek; Ehemann:
Verwaltungsobersekretär außer Dienst Ferdinand Theodor Hugo
Gottsleben>).
1.
Gottsleben August Emil 72Jhr 9Mo 2Wo * 14.01.1899
Hamburg Qu: Hamburg 21 Standesamt †
30.10.1971 Hamburg Qu: Hamburg Nord
Standesamt
Hamburg
23 Standesamt
Ferdinand
Theodor
Hugo
Gottsleben
Anne Marie Henriette
Griem
Heiratsurkunde 1898 |
Hamburg 21
Standesamt
Anne Marie
Henriette
Gottsleben,
geb.
Griem
Todesurkunde 1931 |
GOTTSLEBEN
Louise Helene Amalie Dorothea
lu
* 01.07.1877 Hamburg Qu: Hamburg 01 Standesamt
Lebensort: Hamburg
Eltern: Gottsleben Carl Emil ,
Bendt Juliane Ernestine
Quelle:
Ancestry (März 2021; hier: Hamburg,
Deutschland, Geburtsregister, 1874-1901 <Louise Helene Amalie Dorothea
Gottsleben; geb. 1. Juli 1877 in Hamburg;
Eltern: Arbeiter Carl Emil Gottsleben und
Juliane Ernestine Bendt>; Hamburg,
Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Louise Helene Amalie Dorothea
Gottsleben; geb. 1. Juli 1877 in Hamburg, 21
Jahre alt; Eltern: Controleur Carl Emil
Gottsleben und Juliane Ernestine
Bendt; Heirat am 18. September 1898 in
Hamburg mit Commis Friedrich Anton Christian Lambrecht; Ehe geschieden
am 20. April 1910 in Hamburg>).
oo
18.09.1898 Hamburg
Qu: Hamburg 23 Standesamt
LAMBRECHT
Friedrich Anton Christian
71Jhr 4Mo 2Wo
rf
* 10.11.1874 Braunschweig Qu: Hamburg 23
Standesamt † 25.03.1946 Berlin Qu: Berlin
Charlottenburg Standesamt Lebensorte: Braunschweig Hamburg Berlin
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Commis Friedrich
Anton Christian Lambrecht; geb. 10. November 1874 in Braunschweig, 23
Jahre alt; Eltern: Zigarrenmacher Heinrich Ernst August Lambrecht und
Louise Friederike Wilhelmine Christiane Cramm; Heirat am 18. September
1898 in Hamburg mit Louise Helene Amalie Dorothea
Gottsleben; Ehe geschieden am 20. April 1910 in Hamburg>;
Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936 <Friedrich Anton
Christian Lambrecht; geb. 10. November 1874 in Braunschweig, 35 Jahre
alt; Eltern: Heinrich Ernst August Lambrecht und Louise Friederike
Wilhelmine Christiane Cramm; Heirat am 20. August 1910 in Berlin mit
Anna Marie Danke>; Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874-1955
<Friedrich Anton Christian Lambrecht; geb. 10. November 1874 in
Braunschweig, gest. 25. März 1946 in Berlin>).
1. Lambrecht Juliane Louise
2Jhr 8Mo 1Wo * 19.09.1899 Hamburg Qu:
Hamburg 23 Standesamt † 27.05.1902 Hamburg Qu:
Hamburg 03 Standesamt
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Geburtsregister, 1874-1901 <Juliane Louise
Lambrecht; geb. 19. September 1899 in Hamburg; Eltern: Commis
Friedrich Anton Christian Lambrecht und Louise Helene Amalie Dorothea
Gottsleben>; Hamburg, Deutschland,
Sterberegister, 1874-1950 <Juliane Louise Lambrecht; geb. 19.
September 1899 in Hamburg, gest. 27. Mai 1902 in Hamburg>).
2. Lambrecht Hans Heinrich
Theodor Emil 27Jhr 6Mo * 02.04.1901 Hamburg Qu:
Hamburg 23 Standesamt † 03.10.1928 Berlin Qu:
Berlin XI Standesamt
Hamburg 01 Standesamt
Louise Helene Amalie
Dorothea
Gottsleben
Geburtsurkunde 1877 |
Hamburg
23 Standesamt
Friedrich Anton
Christian Lambrecht
Louise Helene Amalie
Dorothea
Gottsleben
Heiratsurkunde 1898
|
________________________________________________________________
Generation 3
GOTTSLEBEN
August Emil
72Jhr 9Mo 2Wo Schornsteinfeger
* 14.01.1899 Hamburg Qu: Hamburg 21 Standesamt
† 30.10.1971 Hamburg Qu: Hamburg Nord
Standesamt Lebensort: Hamburg
Eltern: Gottsleben Ferdinand Theodor Hugo ,
Griem Anne Marie Henriette
Quelle:
Ancestry (März 2021; hier: Hamburg,
Deutschland, Geburtsregister, 1874-1901 <August Emil
Gottsleben; geb. 14. Januar 1899 in Hamburg
[gest. 30. Oktober 1971 in Hamburg]; Eltern: Ferdinand Theodor Hugo
Gottsleben und Anne Marie Henriette
Griem>; Hamburg, Deutschland,
Heiratsregister, 1874-1920 <Schornsteinfeger August Emil
Gottsleben; geb. 14. Januar 1899 in Hamburg
[gest. 30. Oktober 1971 in Hamburg]; Heirat am 7. August 1920 in Sande,
Kreis Stormarn, mit der Hausangestellten Magda Hedwig Anna Maria
Guldbransen>).
oo
07.08.1920 Sande Qu:
Sande Standesamt
GULDBRANSEN
Magda Hedwig Anna Maria
Hausangestellte
* 03.07.1900 Sande Qu: Sande Standesamt
Lebensorte: Sande Hamburg
Quelle: Ancestry (März 2021; hier:
Hamburg, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1920 <Hausangestellten
Magda Hedwig Anna Maria Guldbransen; geb.
3. Juli 1900 in Sande, Kreis Stormarn; Heirat am 7. August 1920 in
Sande, Kreis Stormarn, mit dem Schornsteinfeger August Emil
Gottsleben>).
Hamburg 21 Standesamt
August Emil
Gottsleben
Geburtsurkunde 1899 |
Sande
Standesamt
August Emil
Gottsleben
Magda Hedwig Anna
Maria Guldbransen
Heiratsurkunde 1920 |
LAMBRECHT Hans
Heinrich Theodor Emil
27Jhr 6Mo
Kanzleiangestellter
* 02.04.1901 Hamburg Qu: Hamburg 23 Standesamt
† 03.10.1928 Berlin Qu: Berlin XI Standesamt
Lebensorte: Hamburg Berlin
Eltern: Lambrecht Friedrich Anton Christian ,
Gottsleben Louise Helene Amalie Dorothea
Quelle:
Ancestry (März 2021; hier: Hamburg, Deutschland, Geburtsregister,
1874-1901 <Hans Heinrich Theodor Emil Lambrecht; geb. 2. April 1901 in
Hamburg; Eltern: Commis Friedrich Anton Christian Lambrecht und Louise
Helene Amalie Dorothea Gottsleben>; Berlin, Deutschland,
Heiratsregister, 1874-1936 <Kanzleiangestellter Hans Heinrich Theodor
Emil Lambrecht; geb. 2. April 1901 in Hamburg; Heirat am 17. Februar
1923 in Berlin mit Gretchen Paula Ella Franke>; Berlin, Deutschland,
Sterberegister, 1874-1955 <Kanzleiangestellter Hans Heinrich Theodor
Emil Lambrecht; gest. 3. Oktober 1928 in Berlin; Ehefrau: Gretchen Paula
Ella Franke>).
oo
17.02.1923 Berlin Qu:
Berlin Xc Standesamt
FRANKE
Gretchen Paula Ella
* 26.10.1900 Spandau Qu:
Berlin Xc Standesamt Lebensorte:
Spandau Berlin
Quelle: Ancestry (März 2021; hier: Berlin,
Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936 <Gretchen Paula Ella Franke;
geb. 26. Oktober 1900 in Spandau; Heirat
am 17. Februar 1923 in Berlin mit Hans Heinrich Theodor Emil
Lambrecht>).
Hamburg 23 Standesamt
Hans
Heinrich Theodor
Emil Lambrecht
Geburtsurkunde 1901
|
Berlin Xc Standesamt
Hans Heinrich Theodor
Emil Lambrecht
Gretchen Paula Ella Franke
Heiratsurkunde 1923
|
Berlin XI Standesamt
Hans Heinrich Theodor
Emil Lambrecht
Todesurkunde 1928
|
Pädagogen mit
Namen Gottsleben
in
Hamburg
Carl (Karl) Franz Gottsleben
(1873-1950)
Carl Franz Gottsleben
(geb. 30. Juni 1873 in Helsa; gest. 3. Mai 1950 in Hamburg) nahm nach Besuch des Lehrerseminars im hessischen Homberg am
17. April 1893 seine Lehrertätigkeit in Hamburg auf. Am 1. April 1898 wurde er in
den hamburgischen Volksschuldienst übernommen und ein Jahr später fest
angestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg unterrichtete Carl Gottsleben bis 1925 an der Schule Eppendorfer
Landstraße 17, danach ab Schuljahr 1925/26 an der Hilfsschule Opitzstraße und ab
Schuljahr 1929/30 bis zu seinem Ruhestand am 1. Juli 1931 an der Hilfsschule
Ausschläger Elbdeich 3. Carl Gottsleben ließ sich - beeindruckt durch
Vorführungen rhythmischer Gymnastik auf dem Hamburger Kunsterziehungstag 1905 -
von dem Schweizer Emile Jaques-Dalcroze (1865-1950) in musikalisch-rhythmischer Gymnastik
ausbilden, wirkte als Rhythmiklehrer in Laienkreisen und am Brahmskonservatorium und engagierte
sich stark für die Aufnahme der rhythmischen
Erziehung in den Hamburger Lehrplan.
Im Jahre 1911 begann Gottsleben erfolgreich mit den Werbungen für die
Gründung einer öffentlichen Musikalien-Ausleihe in Hamburg.
Die Musikbibliothek wurde dann 1915 als
eigenständige Einrichtung unter dem Namen
Öffentliche Musikalien-Ausleihe
(musikalische Volksbibliothek) gegründet und 1940 unter dem Namen
Musikbücherei, später
Musikbibliothek, in das
System der Bücherhallen Hamburg
integriert. Carl Gottsleben
wohnte
in Hamburg 19, Lastropsweg 30 I, dann Rellinger Str. 116 und ab 1939 in Immenbeck bei Buxtehude.
- Carl Gottsleben heiratete am 9. April 1898 in Naumburg, Kreis Wolfhagen,
Emma Auguste Biedermann (1876-1931).
Quellen: Ancestry
(Hessen, Deutschland, ausgewählte Heiratsregister 1849-1930 <Lehrer Karl Franz
Gottsleben; geb. 30. Juni 1873 in Helsa, Kreis Cassel, 24 Jahre alt, wohnhaft zu
Rodenberg, Kreis Rinteln; Eltern: Lehrer Christoph Gottsleben zu Naumburg und
dessen daselbst verstorbene Ehefrau Karolina Mathilde, geb. Löber; Heirat am 9.
April 1898 in Naumburg, Hessen mit Emma Auguste Biedermann; Karl Franz
Gottsleben ist am 3. Mai 1950 in Hamburg-Bergstedt verstorben>; Hamburg,
Deutschland, Geburtsregister 1874-19001 <Karl Franz Gottsleben und Emma Auguste
Biedermann bei Geburt des Sohnes Richard Otto Erwin Gottsleben>; Hamburg,
Deutschland, Sterberegister, 1874-1950 <Lehrer außer Dienst Karl Franz
Gottsleben beim Tod der Ehefrau Emma Auguste Biedermann; Heirat 1898 in
Naumburg, Kreis Wolfhagen>). - Content.staatsbibliothek-berlin.de (Mai 2020;
hier: Amtsblatt Hamburg <Hamburg, den 21. October 1898; Die Polizeibehörde; In
den Hamburgischen Staatsverband sind aufgenommen, a) Reichsbürger: Carl Franz
Gottsleben>). -
Hamburger
Lehrerzeitung, 1949.
In einem Brief an
William Lottig schildert Carl
Gottsleben
seine Begeisterung für die
Rhythmische Gymnastik nach Dalcroze
und sein Mitwirken beim Versuch, die Rhythmische Gymnastik in Hamburgs Schulen einzuführen.
Brief von Carl
Gottsleben an William Lottig
In der Hamburger
Lehrerzeitung vom August 1949 berichtet William Lottig in einem Beitrag
»Neue Wege - alte Wege«
über den Besuch einer Hamburger Abordnung von Schulsynode und Oberschulbehörde
in der Bildungsanstalt Hellerau bei Dresden vor 1914. Die Reformpädagogen
wollten die Einrichtung von Versuchsschulen in Hamburg durch das Studium neuer
Schulformen vorantreiben und in unserem Fall die in Hamburg durch die Initiativen von
Carl Gottsleben
vorgestellte und in Dresden-Hellerau seit 1910 erstmalig praktizierte
Rhythmische Gymnastik an Ort und Stelle näher kennen lernen. In dem
nachfolgenden Brief an William Lottig schildert Carl Gottsleben die näheren
Umstände, die nach 1905 dazu geführt haben, die
Rhythmische Gymnastik nach Dalcroze
und später nach dem Hellerauer Vorbild an Hamburgs Schulen einzuführen.
Carl Gottsleben,
Krankenhaus Ebenezer, (24a) Hamburg, den 14.9.1949
An Herrn W. Lottig zum Beitrag
»Neue
Wege - alte Wege«
in der
»Hamburger
Lehrerzeitung«,
August 1949Sehr geehrter Herr Lottig!
Wenn, wie ich, ein 76jähriger, über 1/2 Jahr im Krankenhaus liegt
(eitrige Rippenfellentzündung) hat er nur noch Interesse an seinen
Leiden. Ausnahme: Wenn die Hamb. Lehrerzeitung kommt. Eine Freude!
Sofort wird sie durchstudiert. Noch größer ist die Freude, wenn
man darin ein Lebenszeichen Lottigs, des alten Bannerträgers der
Gesellschaft [der
Freunde des Vaterländischen Schul- und Erziehungswesens]
nach
der Zeitwende findet. Und nochmals gesteigert
wurde meine Freude, als ich aus Ihrem Bericht sah, daß die Arbeit,
die ich als mein Lebensziel gewählt hatte, jetzt endlich die ge-
wünschte Anerkennung findet, wenn auch nicht auf der ganzen Linie;
die rhythmische Gymnastik. Sie geben Beispiele: Die Kinder auf dem
Rasen des Einbecker Jugendheimes, den Barsbütteler Kursus. Sie
erwähnen Ihren Besuch mit Fricke in Hellerau. Darf ich fragen:
"Wie hat sich dieser Besuch im Hamb. Schulwesen ausgewirkt?" -
Darf ich nun einige Ergänzungen bringen. Ich bitte Sie, diese
nicht als Ausdruck verletzten Ehrgeizes zu betrachten (sie sind
deshalb nur für Sie persönlich und nicht zur Veröffentlichung
bestimmt), sie sollen nur zur Wahrheitsfindung dienen. -
Auf dem Hamb. Kunsterziehungstag 1905 wurde rhythmische Gymnastik vor-
geführt. Ich wurde gepackt, ich erkannte sofort die große Bedeu-
tung des Dargebotenen. Mir war klar: Das ist meine Lebensaufgabe.
Ich setzte mich sofort mit Dalcroze
in Genf in Verbindung, stu-
dierte seine Werke und ließ mich ausbilden. Ich veröffentlichte
einen Aufsatz in der "Päd. Reform" der als Leitartikel erschien. Ich
kämpfte im Lehrerrat (Gegner Jöde) und in verschiedenen Ausschüssen
für die rhythm. Gymnastik. So auch im pädagogischen Ausschuß.
Vergebens! Den stärksten Widerstand fand ich im Musikausschuß, des-
sen Mitglied ich war, durch - [Schulinspektor Heinrich] Fricke! Aber immer
wieder kam ich
mit Anträgen, bis Fricke einmal sagte, er wäre froh, wenn er end-
lich mal von der Sache nichts mehr hören würde. - An einer Stelle
fand ich Verständnis, bei einem Nichtlehrer: Senator v.
Barenberg-
Goßler. Er schickte mich auf eine Woche nach Basel zum Hospitieren
in der Baseler städtischen Höheren Töchterschule, in der auf dem
Kindergarten aufbauend, in weiter Differenzierung, hauswirtschaft-
liche Züge, Klassen für die Vorbereitung zum akademischen Studium
usw. sich anschlossen. Dort war die rh. G. von einem der engsten
Mitarbeiter von Dalcroze, Paul Böpple eingeführt und mit den größten
Erfolgen durchgeführt.
In Hamburg wirkte ich dann in Laienkreisen
(u. a. in Vereinigungen der SPD) und erwarb Erfolge, Anerkennung
und Dankbarkeit. Math. Meyer unterstützte mich bei Versuchen,
die Wirkung der rhythm. Gymnastik auf Hilfsschüler (I) zu studieren
die ich in Verbindung mit Neumann und dem psychologischen Laborato-
rium (Phil. Seminar) unternahm. Das Brahmskonservatorium beauftragte
mich mit dem rhythm. Unterricht bei Schülern des Konservatoriums.
1913 wurde ich von Dalcroze, der inzwischen nach
Hellerau übergesiedelt
war, und Dr. Dohrn zum Besuch der Festspiele in Hellerau eingeladen.
Ich berichtete darüber in einem Aufsatz in der "Pädagogischen Reform“
und begeisterte damit Wilh. Paulsen zu hellen Flammen, wie auch
Dalcroze mir mehrfach seine Anerkennung für meine Aufsätze und Ar-
beiten in Zeitschriften ausgesprochen hat -. Im weiteren Verlauf
der Zeit gelang es mir, die Hellerauerschule zu 2 Vorführungen
in Hamburg zu veranlassen, und mit einigen Mitarbeitern zur Durch-
führung zu bringen: eine für die Lehrerschaft, eine zweite für die
Öffentlichkeit. Wilh. Paulsen faßte unter dem Eindruck dieser Vor-
führung den Entschluß, seine Schwägerin in Hellerau ausbilden zu
lassen. Und nun endlich erkannte auch Heinr. Fricke die Bedeutung
der rh. G. und fuhr mit ihnen nach Hellerau. Nach seiner Rückkehr
war ich in einer anderen Angelegenheit in seinem Arbeitszimmer.
Nach der amtlichen Unterredung ergriff er spontan meine Hand und
sagte: "Herr G., ich muß Ihnen herzlich danken dafür, daß ich
durch Sie nach Hellerau gekommen bin. Es war das größte künstlerische
Ereignis meines Lebens. Ich habe mich dort in eine Ecke gestellt
und habe Tränen vergossen" … Als im 1. Weltkriege von den Deutschen
die Kathedrale von Reims beschossen wurde, weil angeblich der Turm
als Französischer Beobachtungsposten benutzt wurde, veröffentlichten
namhafte Personen in den Feindländern einen flammenden Protest gegen
die Beschießung. Er trug auch die Unterschrift von Dalcroze, der
bei Kriegsbeginn zufällig in Frankreich weilte. Nun entstand in
Deutschland eine Hetze gegen D. nicht nur gegen seine Unterschrift,
nein, vor allen Dingen gegen seine künstlerische Arbeit. Man über-
goß ihn mit Spott und Hohn, nannte ihn "Hoplamännchen", seine "Hosi-
annarufer" verwandelten sich in "Kreuzigeschreier" (z.B. die Zeit-
schrift "Jugend" und der bisherige Verfechter von D., der bekannte
Dresdner Kunstkritiker Schumann). Gegen diesen Rummel wandte sich
eine von etwa 12 Personen unterzeichnete, in ganz Deutschland ver-
breitete Erklärung, und auch ich wurde zur Unterschrift aufgefordert.
Zu meinem Erstaunen sah ich kleines Menschlein meinen Namen zwischen
denen von Prominenten. –
Aus der Zeit zwischen den Weltkriegen kann
ich erwähnen, daß ich im Seminar für rh. G. in Godesberg zu einer
Prüfungskommission zugezogen wurde, zu der auch Elfriede Feudel
gehörte. (Kennen Sie ihr ausgezeichnetes Buch?) --
Zum Schluß bitte ich Sie nochmals, mich nicht als beleidigte "Leber-
wurscht" anzusehen, sondern die Angelegenheit so zu betrachten, wie
sie gemeint ist.
Ihnen persönlich, als einem von mir stets hochgeschätzten Führer in
der "Gesellschaft" wünsche ich weiterhin körperliche und geistige
Frische und grüße Sie
gez. Ihr alter Carl Gottsleben. |
_______________________________________________
Standesamt Naumburg
Karl Franz Gottsleben
Emma Auguste Biedermann
Hochzeitsurkunde 1898
|
Heinrich Emil Gottsleben,
Bruder von
Karl Franz Gottsleben
Geburtsurkunde 1876 |
In den
alten Hamburger Lehrerverzeichnissen finden wir
neben Carl Franz Gottsleben noch seinen Sohn, den Gymnasiallehrer
Richard Otto Erwin Gottsleben und die Volksschullehrerin Charlotte Gottsleben,
geb. Kröger.
Richard Otto Erwin Gottsleben
(1901-1982)
Richard
Otto Erwin Gottsleben gehörte zu einer kleinen Gruppe der
»alten Garde« die
schon vor der Machtübertragung an die Nationalsozialisten in Hamburg,
insbesondere im NSLB [Nationalsozialistischen Lehrerbund] aktiv gewesen war.
Diese Gruppe, zu der auch Heinrich Hehn und Guido Höller zählten, führte einen
erbitterten Kampf gegen den von Gauleiter Karl Kaufmann protegierten neuen
Gauamtsleiter des NSLB, Willi Schulz, gegen den sie vor das Parteigericht zog.
Diese Auseinandersetzung war für sie nicht zu gewinnen und so machte auch Erwin
Gottsleben im Hamburger Schulwesen keine Karriere. Bemerkenswert war, wie sich
Gottsleben im Entnazifizierungsverfahren äußerte.
Erwin Gottsleben wurde am 22.5.1901 in Hamburg
als Sohn des Lehrers Carl Gottsleben geboren. Nach dem Besuch der Volksschule
wechselte er zur Oberrealschule auf der Uhlenhorst, an der er 1920 die
Reifeprüfung bestand. Danach begann er an der Universität Hamburg Chemie zu
studieren, wechselte danach an die Universitäten Leipzig und Jena.
In seinem handgeschriebenen Lebenslauf beschrieb
er, wie sich im Laufe der Studienzeit sein Berufswunsch veränderte, deutlich
wurde aber auch, wie sehr die ökonomische Situation in der Weimarer Republik und
die materiellen Einschränkungen diese Generation belasteten: »Schon seit Beginn
meiner Studienzeit tendierte meine Neigung weniger auf den Beruf des Chemikers
in der Industrie als vielmehr auf den Beruf des Lehrers der Naturwissenschaften.
Ich hatte aber den Chemikerberuf gewählt, weil die Aussichten für die
Oberlehrerlaufbahn damals gar zu trostlos waren. In Jena nahm ich jedoch die
Gelegenheit wahr, bei dem Senior der Herbartischen Schule, Wilhelm Rein,
pädagogische Vorlesungen zu hören. Die Pädagogik nahm seitdem einen erheblichen
Teil meines Interesses in Anspruch.«
1923 entschied Gottsleben dann, sich auf den
Lehrerberuf zu konzentrieren. Er nahm als zweites Fach Biologie dazu und legte
vom 9. bis zum 11. November 1925 die wissenschaftliche Prüfung für das Lehramt
an den höheren Schulen an der Universität Hamburg ab. Zur Prüfungskommission
gehörten, wie bei vielen anderen auch, Prof. Gustaf Deuchler, der spät ein
glühender Nationalsozialist wurde, und Prof. William Stern, Psychologe, der als
Jude nach 1933 emigrieren musste.
Den Vorbereitungsdienst absolvierte Gottsleben an
der Oberrealschule Eppendorf, wo er von seinem Anleiter, Laurits Olufsen, keinen
sonderlich guten Bericht erhielt: »Nach meiner Erfahrung ist Herr Gottsleben
eine verschlossene, schwer zugängliche, auch wohl eigenwillige Natur. Sein
Unterricht ist, nachdem eine anfängliche, recht große Unbeholfenheit mehr und
mehr überwunden ist, befriedigend, zum Teil sogar recht gut. Anzuerkennen ist,
daß er auch im Laufe der Zeit dauernd sich gebessert hat. Zusammenfassend kann
gesagt werden, daß er sehr wohl die Fähigkeit besitzt den Stoff in verständiger
und angemessener Form an die Jugend heran zu bringen. Leider entsprachen die
erzielten Erfolge meist nicht der großen Mühe, die er sich offenkundig mit
seinen Schülern machte. Es liegt dies an einer bedauernswerten Unfähigkeit die
Disziplin zu handhaben. Trotz ungewöhnlich häufiger Belehrungen, Vorhaltungen
und Deutungen meinerseits ist es ihm wohl nur selten gelungen, in einer Klasse
wirklich festen Fuß zu fassen. Die Mißerfolge auf diesem Gebiete seiner
Tätigkeit sind nach meiner Meinung besonders auf sein zaghaftes,
unentschlossenes Auftreten vor der Klasse zurückzuführen, nicht aber auf Mangel
an Interesse und Anteilnahme für die Jugend.«
Nach bestandener Prüfung setzte Erwin Gottsleben
seine Studien an der Universität Hamburg fort, um auch die Lehrbefähigung für
Erdkunde zu erwerben. Er studiert dafür bei dem Hamburger Geographie-Professor
Siegfried Passarge. Da Gottsleben im Hamburger Schuldienst als Hilfslehrer
beschäftigt war, benötigte er für sein Examensprojekt eine sechswöchige
Beurlaubung, um im nördlichen Finnland eine ausgedehnte Exkursion machen zu
können. Dafür schrieb ihm Prof. Passarge eine wärmste Befürwortung, in der er
darauf hinwies, dass Gottsleben für dieses Projekt sogar Finnisch gelernt hatte.
Der Antrag wurde am 6.2.1931 von Oberschulrätin Emmy Beckmann genehmigt.
Inwieweit Erwin Gottsleben durch die Arbeit bei Siegfried Passarge auch weiter
ideologisch beeinflusst wurde, ist nicht verbrieft. Auffällig war Passarge
bereits in den 1920er-Jahren durch antisemitische Äußerungen geworden, 1929
wurde er der »Judenfresser-Propaganda« beschuldigt und hatte zahllose Ausfälle
gegen »wissenschaftliche Schädlinge« und »Charakterkrüppel«. Am 1.11.1933 wurde
Passarge trotz Aufnahmesperre in die NSDAP aufgenommen, wofür er sich bei Martin
Bormann bedankte. Er unterschrieb auch das »Bekenntnis der Professoren an den
deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem
nationalsozialistischen Staat«.
Erwin Gottsleben trat am 1.12.1931 in die NSDAP
ein, nachdem er schon einmal 1927-1928 NSDAP-Mitglied gewesen war. Seit dem
1.1.1932 war er auch Mitglied im NSLB und arbeitete als Kreisleiter, vom
1.2.1933 an auch als Leiter der Fachschaft für höhere Schulen.
Wie viele andere seiner Generation lebte Erwin Gottsleben am Ende der Weimarer
Republik in einem unsicheren Beschäftigungsverhältnis. Am 14.8.1931 hatte er die
Kündigung als Tariflehrer bekommen, wurde ab dem 1.10.1931 mit halber
Stundenzahl als Hilfslehrer beschäftigt. Um materiell abgesichert zu sein,
arbeitete Gottsleben dann noch an einer privaten Mädchenschule. Am 20.3.1933
wurde die Kündigung zurückgezogen, Erwin Gottsleben lehrte seit 1929 an der
Klosterschule.
Interessant ist, wie Gottsleben in einem von der
Klosterschule herausgegebenen Buch beschrieben wurde, in dem Barbara Brix den
Lehrer der Klosterschule, Walter Bacher porträtierte, der Jude und
Sozialdemokrat war und 1933 in das Fadenkreuz der Nationalsozialisten geriet:
»1929 war Erwin Gottsleben an die Schule gekommen. Auch er trug zu dem
Stimmungsumschwung bei: 'Groß, schlank, blauäugig, sportlich und SA-Mann. Er war
der Prototyp der neuen Zeit, und viele Herzen, auch solche, die vorher Dr.
Bacher gehört hatten, flogen nun ihm zu.« Laut seiner Personal- und
Entnazifizierungsakte gehörte Gottsleben der SA nicht an, trat in der Schule
aber, ebenso wie Heinrich Hehn, in NS-Uniform auf, wie auf einem Kollegiumsbild
zu sehen ist. Von Hehn wissen wir auch, dass es an der Klosterschule schon vor
1933 eine NSDAP-Gruppe gegeben hatte. Hehn brüstete sich in einem Schreiben an
den Senator für Kulturangelegenheiten, »sehr geehrter Parteigenosse von Allwörden«, damit, dass die Klosterschule
»die älteste nationalsozialistische
Zelle an den höheren Schulen Hamburgs überhaupt« besessen hätte. Stolz nannte Hehn
die Namen der Parteigenossen dieser Zelle: »Hehn, Gottsleben, Schwabe, Löhr,
Henningsen.« Diese Gruppe war dann auch verantwortlich für die Suspendierung und
Entlassung ihres jüdischen Kollegen, Walter Bacher, der seit 1927 Lehrer an der
Klosterschule gewesen war. »Am 26.5.1933 wurde Dr. Bacher auf Drängen
antisemitischer Kollegen beurlaubt. Nach neunwöchiger Wartezeit, in der es ihm
trotz mehrfacher Eingaben nicht gelang, persönlich gehört zu werden oder die
Gründe für die plötzliche Beurlaubung zu erfahren, erfolgte unter dem 29.Juli
seine Entlassung.«
Erwin Gottsleben hatte als Funktionär im NSLB mit
Heinrich Hehn und Guido Höller eng zusammengearbeitet. Die Auseinandersetzung
zwischen den alten NSLB-Funktionären, die sich auch als »alte Garde« sahen und
bezeichneten, ist ausführlich in der Biografie Heinrich Hehn beschrieben worden.
[...] Ein Sakrileg war sicherlich auch, dass Erwin Gottsleben im Beisein der
neuen Hamburger NSLB-Führung den Besuch des NSLB-Reichsführer Hans Schemm
nutzte, um diesen zur Parteinahme für die Gruppe der »alten Kämpfer« zu
veranlassen. Daraufhin wurde Gottsleben seines NSLB-Amtes enthoben. Gleichwohl
ernannte die NS-Landesunterrichtsbehörde Erwin Gottsleben am 1.6.1938 zum
Studienrat. Anders als Heinrich Hehn wurde Gottsleben auch nicht aus der NSDAP
ausgeschlossen. 1939 wurde Gottsleben Soldat, wobei er auch bei der Wehrmacht
keine Karriere machte, sondern lediglich zum Unteroffizier befördert wurde.17 Am
15.5.1940 wurde Erwin Gottsleben durch mehrere Bombensplitter schwer verwundet,
lag lange Zeit im Lazarett Bad Ems, nahm am 11.1.1941 für einige Monate den
Schuldienst an der Klosterschule wieder auf, um dann wieder in den Krieg zu
ziehen, allerdings mit dem Ziel, »Wehrmachtbeamter« zu werden.
Am 20.6.1945 bekam Erwin Gottsleben im Namen der
britischen Militärregierung das Entlassungsschreiben. Da er sich noch in kurzer
Kriegsgefangenschaft befand, wurde die Entlassung von Senator Landahl am
22.2.1946 noch einmal bestätigt. Es erfolgte ein Entnazifizierungsverfahren, in
dem Gottsleben ausführlich seinen nationalsozialistischen Werdegang begründete.
Daraus soll zitiert werden, weil Gottsleben anders als viele aktive
Nationalsozialisten argumentierte: »Es liegt mir fern, meine frühere
Mitgliedschaft zur NSDAP zu leugnen. Jedoch bitte ich, aufgrund des folgenden
Berichtes über meine politische Entwicklung die Maßnahme meiner Entlassung einer
Revision unterziehen zu wollen.«
Die Gründe für seinen Parteieintritt erklärte
Erwin Gottsleben so: »Da ich in erster Linie pädagogisch und wissenschaftlich
eingestellt bin, hatte ich mich mit politischen Auseinandersetzungen wenig
befasst. Jedoch sah ich die Gefahr, dass unser Volk in Parteienzersplitterung
und wirtschaftlicher Not zu Grunde ging. Das Versprechen der NSDAP, Deutschland
zur Einigkeit und zu wirtschaftlichem Wohlstand zurückzuführen, fand meinen
Glauben, und so trat ich der Partei bei, in der sicheren Erwartung, dass sie
ihre Versprechen wahr machen würde. Egoistische Motive trieben mich nicht,
konnten es damals auch nicht.«
Im Weiteren bezog sich Gottsleben dann offenbar auf seine subjektiven
NSLB-Erfahrungen in Hamburg: »Alsbald nach der Machtübernahme musste ich mit
Enttäuschung feststellen, dass eine ungeheure Diskrepanz bestand zwischen Wort
und Tat. Aus der Einigkeit wurde Gleichschaltung und Unterdrückung, aus dem
Kampf gegen das Bonzentum entstand eine noch viel krassere Bonzokratie. Das
führte zu Auseinandersetzungen grundsätzlicher Art, die mich 1934 mein Amt im
NSLB kosteten. Um in der immer mehr militarisierten Zwangs-HJ ein idealistisches
Gegengewicht zu bilden, arbeitete ich für kurze Zeit in der HJ mit, scheiterte
jedoch auch dort. (...) Während des Krieges, in dem ich als grundsätzlicher
Gegner des militaristischen Systems stets Schwierigkeiten hatte, arbeitete ich
von 1943 bis 1945 als Lehrer bei Luftwaffenhelfern der Flak, und zwar in
Uniform. Auch hier scheiterten meine Versuche, die Jungen, die wie Erwachsene
behandelt und schikaniert wurden, zu erziehen, an der Verständnislosigkeit der
Offiziere. So hatte ich mich bis zum Ende des Krieges zu einem scharfen Gegner
des Regimes entwickelt, wie mir mehrere Zeugen bestätigen.« Interessant, weil
vergleichsweise ungewöhnlich und dem Anschein nach für mich ein Versuch, den
eigenen Werdegang zu reflektieren und nicht nur vorgeschobene Argumente
aufzureihen, um wieder in den Schuldienst zu gelangen, Gottslebens Erklärung:
»Für mich hatte dieses Ende des Krieges die Konsequenz, dass ich meinen Beruf,
den ich aus Begeisterung und Liebe ergriffen hatte, verlor. Aber es war eine
Konsequenz, die ich innerlich hätte bejahen müssen, wenn ich noch überzeugter
Nationalsozialist wäre. Obwohl dies seit langem nicht mehr der Fall ist, habe
ich mir selbst ein Jahr des Schweigens und der Besinnung auferlegt, ehe ich
diesen Schritt unternehme und um Revision bitte, ein Jahr, in dem ich, solange
ich gesund war, in körperlicher Arbeit auf dem Lande meine Familie kärglich über
Wasser hielt. Die Folgen meiner Kriegsverletzungen machten es mir jedoch
unmöglich auf die Dauer von körperlicher Arbeit zu existieren.«
Am Ende machte Erwin Gottsleben, der ohne
anwaltliche Beratung schrieb, entweder etwas sehr Geschicktes oder zeigte eine
tatsächliche Weiterentwicklung: »Auf die Gefahr hin, dass man mich zu Unrecht zu
denjenigen zählt, die gegen ihre wirkliche Überzeugung vorgeben, den Willen und
die Absichten der Besatzungsmacht und der demokratischen deutschen Kreise
unterstützen zu wollen, muss ich noch eine Erklärung abgeben. Ich bemerke dazu,
dass ich meine volle Überzeugung ausdrücke, Heuchelei und Unehrlichkeit hat mir
noch niemand vorwerfen können.
1.) Die Ereignisse haben gezeigt, dass eine autoritäre Staatsführung ein Volk
nur ins Unglück stürzen kann.
2.) Nur eine demokratische Staatsform kann Glück und Wohlstand bringen.
3.) Auch wer diese beiden Sätze nicht anerkennt, muss, wenn er seinen klaren
Verstand noch besitzt, einsehen, dass offener oder geheimer Widerstand Wahnsinn
sein würde.
4.) Die Konsequenz dieser drei Sätze ist loyale Mitarbeit. Ich bin dazu bereit
und bitte mir Gelegenheit zu geben, meine Bereitschaft in die Tat umzusetzen.«
Der Beratende Ausschuss fasste am 24.3.1947 den
Beschluss: »beim heutigen Stand der politischen Säuberung fühlt sich der
Beratende Ausschuss noch nicht berufen, eine Milderung des Urteils
vorzuschlagen. Gottsleben ist durch seine Mitgliedschaft seit 1927 bzw. 1931 zu
stark belastet, umso mehr, als er noch 1937 in der HJ die Leitung von
Schulungsabenden übernahm. Wir haben uns allerdings aus seinen Aussagen, sowie
aus Gutachten überzeugt, dass er sich keiner menschlichen oder politischen
Gemeinheiten schuldig gemacht hat und nehmen auch seine heutigen Bemühungen in
der FDP zur Kenntnis.« Am 2.6.1948 befasste sich der Berufungsausschuss mit dem
Fall Gottsleben. Der Ausschuss stellte zwar fest: »Es kann keinem Zweifel
unterliegen, dass Gottsleben als ein sehr altes Mitglied der NSDAP der
NS-Ideologie stark verfallen war. Andererseits ist es auffallend, dass
Gottsleben in der NSDAP kein Amt bekleidete. Mehrere seiner Kollegen, die ihn
seit langen Jahren vor 1933 kennen, stellen ihm ein gutes Leumundszeugnis aus.
Nach diesen Leumundszeugnissen erschien es glaubhaft, dass Gottsleben bereits im
Jahre 1934 das Amt im NSLB wegen grundsätzlicher Meinungsverschiedenheiten
niederlegte und dass er sich innerlich vom Nationalsozialismus gelöst hat.« Dies
halte ich nun allerdings für eine Fehlinterpretation. 1934 ging es um eine
Richtungsentscheidung der Arbeit innerhalb des NSLB. Und dabei gehörte Erwin
Gottsleben zu einer ideologisch dogmatischeren, wenig kompromissbereiten
Richtung. Dass Erwin Gottsleben sich im Laufe der Jahre und der Erfahrungen mit
dem Nationalsozialismus, insbesondere aber im Kontext seiner
antimilitaristischen Haltung vom Nationalsozialismus enttäuscht und ernüchtert
abgewandt hatte, kann angenommen werden.
Der Berufung wurde stattgegeben, der
Wiedereinstellung Erwin Gottsleben stand nichts im Wege. Er wurde in Kategorie
IV, Mitläufer, eingestuft und wieder in den Schuldienst eingestellt, erst als
Angestellter, ab 1953 wieder als Beamter. Seinen Dienst begann er am 19.8.1948
am Charlotte-Paulsen-Gymnasium. Später wechselte er an die Oberschule für Jungen
St. Georg und an das Matthias-Claudius-Gymnasium. Zwischendurch stand es um die
Gesundheit Gottslebens nicht gut, er litt unter Nachwirkungen seiner
Kriegsverletzungen. Schulleiterin Musold schrieb besorgt, »seine
Gedächtnisschwäche wirkt oft erschreckend«.
Am 15.2.1966 wurde Erwin Gottsleben noch zum
Oberstudienrat ernannt, ein halbes Jahr später sollte er in den Ruhestand
versetzt werden, erhielt aufgrund des Lehrermangels aber noch einen Lehrauftrag
für ein weiteres Jahr. Am 31.7.1967 setzte er sich dann endgültig zur Ruhe.
Erwin Gottsleben wohnte in Hamburg-Blankenese,
Witts Allee 23, danach in Wedel, zuerst Rosenstraße 23, später Mollers Park 8. -
Erwin Gottsleben starb am 21. Juni 1982.
Quellen:
Ancestry (Hamburg, Deutschland, Geburtsregister
1874-19001 <Richard Otto Erwin Gottsleben, geb. 20. Mai 1901 in Hamburg, gest.
21. Juni 1982 in Wedel/Holstein; Eltern: Karl Franz Gottsleben und Emma Auguste
Biedermann; 1. Ehe geschlossen 1934, 2. Ehe geschlossen 1952 in
Vöhringen/Iller>). - Erwin Gottsleben. In:
Hans-Peter de Lorent: Täterprofile. Die Verantwortlichen im Hamburger
Bildungswesen unterm Hakenkreuz und der Zeit nach 1945. Bd. 2. Hamburg:
Landeszentrale für politische Bildung, 2017, S. 369-377. - Hamburger Lehrerverzeichnisse 1922/23 bis 1938/39 und 1953/54 bis
1962/63. - Uwe
Schmidt: Lehrer im Gleichschritt. Der Nationalsozialistische Lehrerbund Hamburg.
Hamburg: Hamburg Univ. Pr., 2006, S. 16 u. 59 ff. - Barbara Brix: "Land, mein
Land, wie leb' ich tief aus dir": Dr. Walter Bacher - Jude, Sozialdemokrat,
Lehrer an der Klosterschule / [Hrsg. vom Gymnasium Klosterschule, Hamburg].
Hamburg: Dölling u. Galitz, 1997. S. 17: »1929 war Erwin Gottsleben an die
Schule gekommen. Auch er trug zu dem Stimmungsumschwung bei: Groß, schlang,
blauäugig, sportlich und SA-Mann. (Die Angabe über die Dauer seiner
Parteizugehörigkeit wurde später aus seiner Personalakte herausgeschnitten.) Er
war der Prototyp der neuen Zeit, und viele Herzen, auch solche, die vorher Dr.
Bacher gehört hatten, flogen nun ihm zu.« -
Elena
Makarova,
Sergei Makarov u. Victor Kuperman: University over
the abyss :
the story
behind 520 lecturers and 2430 lectures in KZ Theresienstadt 1942 - 1944 / 2.
ed., corr. and expanded with
the aid of feedback from
survivors. Jerusalem: Verba Publ., 2004, S. 347.
Zur nationalsozialistischen Schulpolitik in Hamburg vgl. Uwe Schmidt:
Hamburger Schulen im "Dritten Reich" / hrsg. von Rainer Hering. Hamburg:
Hamburg Univ. Pr., 2010. 2 Bde (Beiträge zur Geschichte Hamburgs
; 64).
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Standesamt Hamburg 21a
Richard Otto Erwin Gottsleben
Geburtsurkunde 1901
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Charlotte Gottsleben
(1908-1986)
Charlotte
Gottsleben (geb. Kröger; * 13. Oktober 1908, † 04. April 1986 in Hamburg) unterrichtete im Schuljahr 1953/54 an der Schule Waitzstraße 31
(Grundschule und Praktische Oberschule) und wechselte zum Schuljahr 1955/56 nach
Othmarschen an die Schule Klein Flottbeker Weg 64 (Grundschule und Praktische
Oberschule). Charlotte Gottsleben wohnte in Hamburg-Nienstedten, Nienstedter
Marktsplatz 23.
Quelle: Hamburger Lehrerverzeichnisse 1922/23 bis 1938/39 und 1953/54 bis
1962/63.
Traueranzeige im
Hamburger Abendblatt
vom 9. April 1986
Michèle Gottsleben
(geb. 1949, née Gayes)
Nach Studium in Montpellier
und an der Universität Hamburg unterrichtete die Studienrätin Michèle Gottsleben
(née Gayes, geb. 19.
November 1949 in Carcassonne)
von 1977 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2010 Deutsch und
Französisch in Hamburg, zuerst am Gymnasium Heegen (HH-Rahlstedt), danach am Gymnasium Farmsen.
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